Tarza and Jane Latex Fashion

  • Fabian Seibert
  • Über den Designer

    Fabian Seibert hat an der Maastrichter Kunstakademie Produkt- und Schmuckdesign studiert. Neben seiner Designtätigkeit für seine Label Sülzkotlett und Graf Seibert unterrichtet er an verschiedenen Designschulen und ist im euregionalen Designnetzwerk aktiv. Er organisiert die jährliche Hello Designer Tour Euregio Maas-Rhein und gibt einen Professionalisierungsworkshop für junge Designer.

    Warum Mode nachhaltiger werden muss

    Dem Thema Nachhaltigkeit in der Modewelt kommt immer mehr Aufmerksamkeit zuteil. Zu Recht, wenn wir bedenken, dass diese Branche für zehn Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist und dass etwa 40 Prozent der produzierten Kleidung nicht verkauft wird und häufig im Abfall landet. 

    Neue Wege

    Es geht auch anders, besser. Das belegen unter anderem diese Designer und Initiativen:

    • Claudy Jongstra (Roermond, 1963) ist eine international gefragte Designerin für Tapeten, Wandteppiche und zahlreiche andere Applikationen aus Filz. Sie besitzt einen Bauernhof und eine Werkstatt auf dem Land in Friesland, wo sie ihre eigenen Schafe hält, ihre Wolle auf natürliche Weise färbt und zu Filz verarbeitet. Ihre Werke werden weltweit eingesetzt, von Penthäusern in Las Vegas bis zum berühmten MoMA in New York, vom Catshuis und den Pariser Laufstegen bis zur italienischen Designmarke Cappellini.
    • De Fashion Makes Sense Award ausgegeben vom Festival Fashionclash in Maastricht. Der Preis richtet sich an junge Designer, die sich nachhaltigem Modedesign widmen. Viele der für die Auszeichnung im Jahr 2021 Nominierten verwenden Recycling– oder Upcycling-Methoden für ihre Kollektionen. Recycling ist die Wiederverwertung von MaterialVon Upcycling spricht manwenn das wiederverwendete Material durch den Bearbeitungsprozess eine Aufwertung erfährt und letztlich hochwertiger als das Ausgangsmaterial istDesigner verleihen zum Beispiel alten Armeeuniformen oder Plastiktüten neues Leben. Ebenfalls oft erwähnt wird die Arbeit mit sogenannten Deadstock-Stoffen. Dies sind Stoffreste, die hauptsächlich bei großen Unternehmen der Modebranche anfallen. Sie kaufen große Mengen an, ohne genau zu wissen, wie gut ein bestimmtes Kleidungsstück beim Kunden ankommt. Dies schafft toten Bestand, der schließlich im Abfall landet.

    Lese- und Gucktipps

    • In diesem Artikel hat die BBC die vielen Probleme der Modebranche sowie verschiedene Lösungsmöglichkeiten zusammengefasst.
    • Ein Essay von José Teunissen über die Probleme des zeitgenössischen Modesystems. Sie schrieb den Text anlässlich der Ausstellung Fashion Data, die im Jahr 2016 in Het Nieuwe Instituut in Rotterdam zu sehen war.
    • Ein Interview mit der Designerin Monique van Heist aus Brabant, die mit ihrer Modelinie Hello Fashion bekannt wurde. Bei ihr liegt der Nachhaltigkeitsgedanke vor allem in der Zeitlosigkeit der Entwürfe.