Gute Idee!
Du hast sicherlich oft gute Ideen. Wenn du diese Ideen deinem Vater, deiner Mutter, deinem Bruder, deiner Schwester oder deinen Freundinnen und Freunden erzählst, verstehen sie dich dann? Oder ist es manchmal schwieriger, jemand anderen für deine Idee zu begeistern, als du dachtest? Der Knackpunkt ist die gute Geschichte.
Auch Bauprojekte haben eine Geschichte. Diese Geschichte kann von der Umgebung, der Vergangenheit oder der neuen Funktion des Gebäudes handeln. Aber auch von der Natur, den Pflanzen und Tieren in einem Gebiet. Um andere Menschen zu begeistern, muss die Geschichte gut untermauert und überzeugend erzählt werden. Mit einer guten Geschichte können Journalistinnen und Journalisten, Politikerinnen und Politiker, Beamte, Unternehmen, Geldgeber, aber auch Anwohnerinnen und Anwohner für ein Bauprojekt begeistert werden.
Stadtplaner/Stadtplanerin
Eine der wichtigsten Aufgaben einer Gemeinde und Provinz ist, den öffentlichen Raum richtig zu nutzen. Wie dies gemacht werden muss, untersucht der Stadtplaner/die Stadtplanerin. Er bzw. sie berücksichtigt dabei den Boden und das Wasser, die benachbarten Gebiete und Dinge, die die Menschen brauchen. Ausgehend von dieser Untersuchung wird bestimmt, ob ein Gebiet zu einem Wohnviertel oder Industriegebiet umgebaut wird. Oder ob es eine neue Bestimmung bekommt oder ein Naturgebiet bleibt. Damit diese Entscheidung getroffen werden kann, muss der Stadtplaner/die Stadtplanerin andere von seiner bzw. ihrer Untersuchung überzeugen. Wichtig ist auch, dass der Stadtplaner/die Stadtplanerin die Politik mitdenkt. Es geht nämlich nicht nur darum, was das Beste für den öffentlichen Raum und die Umwelt ist, sondern auch darum, was das Beste für die Menschen ist und welche politischen Interessen für einen Flächennutzungsplan bedeutend sind.
Ein Wasserturm mit einer guten Geschichte
Seit 1926 steht in Schimmert ein 38 Meter hoher Wasserturm. Für den Entwurf verantwortlich war Architekt Jos Wielders. Der Turm steht an einem der höchsten Punkte Südlimburgs und blickt von oben über die Limburger Landschaft. Daher stammt auch sein Beiname: „De Reus van Schimmert“, der Riese von Schimmert. Der Wasserturm ist schon lange nicht mehr in Verwendung, aber er bestimmt das Aussehen der Umgebung. Deshalb wurde der Turm glücklicherweise nicht abgebrochen und seit 1997 steht er sogar unter Denkmalschutz. Das bedeutet, dass der Turm geschützt und erhalten wird, weil das Gebäude aufgrund seiner Kulturgeschichte und Schönheit wichtig für die Niederlande ist. Aber nun steht hier ein Turm, der nicht mehr genutzt wird. Was macht man damit? Ein neuer Plan wurde entwickelt. Ausgehend von einer Idee, die zur Umgebung und zum Gebäude passte, wurde die Geschichte rund um den Riesen von Schimmert entwickelt.
Die Geschichte beginnt am Ausgangspunkt, beim Boden. Um nachhaltig leben zu können, müssen wir verantwortungsvoll mit dem Boden umgehen. „Speisen und Getränke nur aus einer Entfernung, die man sehen kann“, das ist der Ausgangspunkt der Geschichte. Bei „De Reusch“ (wie der Turm heute heißt) sind dies Speisen und Getränke, die maximal 46 Kilometer vom Wasserturm entfernt angebaut oder erzeugt werden. Der Wasserturm beherbergt eine Aussichtsplattform, eine Brauerei, ein Restaurant, einen Shop und mehr. Bei allem, was gemacht und verkauft wird, wurde über Regionalität und Nachhaltigkeit nachgedacht. Denn das passt zur Geschichte.